Die Klostergeschichte

Die Geschichte im Detail:

  • 12. Oktober 1727 Die Kapelle des neuen Schlosses in Urfahrn (Baukosten 16 000 Gulden) wird eingeweiht. Der Besitzer – Johann Georg von Messerer – führt Verhandlungen mit den Karmelitern. Er will einen Eremus (eine Einsiedelei) bauen und für den Unterhalt der Mönche aufkommen. Die Verhandlungen scheitern zunächst. Der Chronist des Klosters vergleicht die Schwierigkeiten bei der Klostergründung mit jenen, „die die heilige Theresia, die Reformatorin des Karmeliterordens, mit ihren zahlreichen Gründungen zu überwinden hatte“. So waren das Ordinariat und der Klerus in der Gegend von Urfahrn gegen die Gründung eines Klosters. Es gab sogar Versuche, die Laien und die umliegenden Klöster gegen die Gründung eines Klosters zu mobilisieren. Auch eine sehr schwere Krankheit des Gründers gefährdete die Gründung.
  • Am 4. August 1729 bietet Johann Georg von Messerer den Karmelitern ein Stiftungskapital von 16.000 Gulden zusammen mit dem notwendigen Bauland zur Gründung eines Eremus an.
  • 1. Oktober 1729 Die Stiftung wird von den Karmelitern mit großer Freude aufgenommen.
  • 17. Februar 1730 Der Kurfürst bewilligt die Stiftung.
  • 13. September 1731 Der Bischof von Freising erteilt die Genehmigung zur Gründung.
  • Der kurfürstliche Baumeister Gunetzrhainer entwirft nach den Anweisungen des Stifters die Baupläne für den Eremus.
  • 14. Oktober 1731 Nach einem feierlichen Hochamt in der Burgkapelle ziehen drei Karmeliter in die alte Burg Urfahrn ein. Sie sollte ihnen bis zur Fertigstellung des neuen Klosters als Unterkunft dienen.
  • 2. September 1732 Feierliche Grundsteinlegung für die Kirche und das Kloster. Sowohl die Kirche als auch das Kloster erhielten je einen Grundstein. Die Baupläne für Kirche und Kloster wurden vom kurfürstlichen Baumeister Gunetzrhainer nach den Vorgaben des Stifters erstellt. Bei der Grundsteinlegung erhielt das künftige Kloster von einem Münchner Ehepaar zwei wertvolle Ölgemälde als Geschenk. Damit verbunden war die Auflage, sie im Refektorium aufzuhängen. Sie zeigen die heilige Teresa von Avila und den heiligen Johannes vom Kreuz und hängen noch heute an ihrer Stelle im alten Refektorium.
    Kurz nach der Grundsteinlegung versuchte der Erzbischof von Salzburg, die Karmeliter aus ihrer provisorischen Unterkunft zu vertreiben. Auch die Herren von Petersberg und der Tiroler Klerus waren den Karmeliten nicht wohlgesinnt. Da sich die Karmeliten strikt an alle auferlegten Bedingungen gehalten hatten, blieben die Gegner erfolglos. Die Menschen im Inntal hatten ihre Karmeliten in so kurzer Zeit schätzen gelernt, dass sie bereit waren, die Mönche und das provisorische Kloster zu schützen. Die aufgebrachten Menschen mussten von den Karmeliten selbst beruhigt und nach Hause geschickt werden.
    Mit dem Bau des Klosters wurde zuerst begonnen, da die Kapelle des neuen Schlosses für die Gottesdienste ausreichte. Es sollte ein Eremus im Stil der Kartäusersiedlungen errichtet werden.
  • 1735 wurde das Refektoriumsgebäude bis zum Dach fertiggestellt. Der Gründer sah die segensreiche Arbeit der Karmeliter (12.000 Kommunionen in einem Jahr!) und ließ deshalb im Einvernehmen mit den Karmelitern die Pläne ändern und an Stelle des Eremus ein Kloster errichten. Diese erfolgreiche pastorale Tätigkeit sollte der ganzen Umgebung zugute kommen.
  • 18. Oktober 1738 Das Klostergebäude wird in aller Stille eingeweiht, und die Karmeliten ziehen von der alten Burg in ihr neues Kloster um. Im neuen Domizil wurde sofort die regelmäßige Observanz eingeführt, was in der alten Burg nicht möglich war. Die neuen Bewohner mussten jedoch einen hohen Preis dafür bezahlen, dass sie zu einer so späten Jahreszeit in Räume zogen, die noch nicht ausgetrocknet waren.
    In den folgenden Jahren wurde das Wohngebäude des Klosters fast vollständig fertiggestellt.
  • 1737 werden die Grundmauern der Kirche errichtet. Der Baumeister der Klosterkirche war Philipp Millauer von Hausstätt.
  • 1741 Der Krieg unterbricht den Fortschritt der Bauarbeiten. Die Zeit wurde jedoch genutzt, um den Klostergarten anzulegen. Der Stifter erwarb ein zusätzliches Grundstück, auf dem dann 1761 der sogenannte Neubau errichtet wurde. Seit 1851 wird der erste Stock für das Noviziat genutzt; im zweiten Stock befinden sich die Gästezimmer und der Kapitelsaal, der für die Abhaltung der Provinzkapitel benötigt wurde.
    Abgesehen von diesem Westflügel wurde das Kloster in seiner heutigen Form 1746 fertiggestellt.
  • 15. Oktober 1747 Feierliche Weihe des unvollendeten Innenraums der Klosterkirche und der sieben Altäre durch den Weihbischof von Freising. Zeitgleich mit der päpstlichen Messe am Hochaltar wurde auch die heilige Messe an den sechs Seitenaltären gefeiert. Von den Altären wurde nur der Altartisch fertiggestellt, der Altar wurde dann nach und nach erweitert. Die Glocken wurden am selben Tag geweiht. Darüber hinaus wurden an diesem und dem folgenden Tag etwa 2000 Kinder aus der ganzen Gegend konfirmiert.
  • 1757 Der Turm der Klosterkirche wird erweitert.
  • 1776 Fertigstellung des 3,70 m breiten und 1,25 m hohen Tabernakelgebäudes mit einem drehbaren Tabernakel.
  • 17. Februar 1738 Der Gründer Johann Georg von Messerer stirbt und wird in der Schlosskapelle im Karmeliterkleid beigesetzt, wo er dem Dritten Orden angehörte.
    Österreichischer Erbfolgekrieg: Kaiser Karl VI. stirbt ohne männliche Nachkommen. Der Erbfolgekrieg brachte auch für das bayerische Inntal und besonders für Oberaudorf viel Leid.
  • 4. Mai 1749 Die Panduren fallen in Oberaudorf ein. 68 Häuser fallen den Flammen zum Opfer. Noch bevor sie die Burg und Niederaudorf zerstören konnten, baten die Karmeliter den Feldherrn, Burg und Dorf zu verschonen. Die Besitzer der Burg und die Bevölkerung von Niederaudorf vergaßen nicht, dass die Karmeliter sie in dieser schwierigen Zeit vor dem Brand bewahrten und dankten ihnen besonders, als das Kloster nach der Säkularisierung wieder besetzt werden sollte. Die obdachlosen Haus- und Hofbesitzer von Oberaudorf wurden am Klostertor mit Brot versorgt. Der Vikar von Oberaudorf und sein Mitarbeiter waren für einige Zeit im Kloster untergebracht.
  • 1768 Die Vorboten der Säkularisation meldeten sich im Kloster. Die Zahl der Predigten ist für das gesamte Kloster auf vier pro Jahr begrenzt, obwohl zuvor die Erlaubnis erteilt worden war, an allen Sonn- und Feiertagen das Wort Gottes zu verkünden. Nur vier Patres durften als Beichtväter auftreten, und die feierliche Begehung von kirchlichen Festen wurde auf ein Minimum beschränkt.
  • 1770 Das Sammeln (Sammeln von Geld und Lebensmitteln in den umliegenden Dörfern) wurde verboten, was insbesondere für die Medizinorden eine drastische Maßnahme darstellte. Ausländische Staatsangehörige durften in den einzelnen Klöstern weder ernannt noch in irgendein Amt gewählt werden. Klöster außerhalb Bayerns mussten von der Verbindung mit ihren bayerischen Provinzen getrennt werden. Reisen nach Rom zu den Generalkapiteln waren verboten. München wurde zum offiziellen Sitz der Provinzkapitel bestimmt. Die Wahlregierung mischte sich sogar in die alle drei Jahre stattfindenden Provinzkapitel ein, in denen die Wahl der Oberen durchgeführt und über die Angelegenheiten der Ordensprovinzen verhandelt wird. So erschienen auf dem Provinzkapitel der Karmeliter 1772 zwei Wahlkommissare mit einem Sekretär, um dem Wahlprozess beizuwohnen.
  • 1785 wurden die Feiertage abgeschafft oder auf den Sonntag verlegt. Die Karmeliten mussten sich dieser Anordnung natürlich fügen, feierten aber die abgeschafften Feiertage weiterhin in der Klosterkirche, wenn auch weniger feierlich.
  • 1787 Ein kaiserlicher Erlass verbietet den Druck und die Veröffentlichung von kirchlichen Ablässen.
  • 3. Dezember 1800 Während der Säkularisierung, nach anhaltenden Kriegen, wollten die Regierungen die leeren Staatskassen mit Hilfe der Besitztümer von Kirchen und Klöstern wieder auffüllen. Ein kurfürstliches Dekret schreibt dem Kloster einen Kriegsbeitrag von 139 fl. 52 Kr. vor.
  • 19. Januar 1801 Alle silbernen Utensilien der Kirche sind zu schätzen und eine Liste mit einer Unterschrift einzureichen.
  • 17. Februar Militärbeamte der Indendantur scheinen das Silberbesteck der Kirche zu sammeln. Der geschätzte Wert beträgt 400fl. Das Kloster kaufte einen Teil davon für 296 fl zurück. Bald darauf wurde dieser Rest ein zweites Mal beschlagnahmt und zur Münzprägung nach München gebracht.
  • 5. August Ein Erlass des Landgerichts schreibt vor, dass für Steuerzwecke eine Liste des gesamten Kirchenvermögens (bewegliches und unbewegliches) erstellt werden muss.
  • 4. Dezember 1801 Die abgeschafften Feiertage dürfen nirgendwo und in keiner Weise mehr begangen werden. Alle Arten von Prozessionen und Wallfahrten, Kirchenweihen und Patroziniumsfeiern mussten je nach Bedarf auf Sonn- und Feiertage verschoben werden.
  • 28. Februar 1802 Eine Kommission unter der Leitung des kurfürstlichen Magistrats inspiziert das Kloster und konfisziert 48 Kr. der bestehenden 1030 fl. 56kr. 703 fl. Der Prior plädiert jedoch dafür, dass er die Bedürfnisse des Hauses nicht mit dem Rest bestreiten kann. Die Kommission taucht am selben Tag wieder auf und beschlagnahmt das Stiftungskapital des Gründers, Herrn von Messerer, in Höhe von 16100 fl.
  • 31. Dezember 1802 Dekret zur Aufhebung des Klosters. Aus dem Inhalt: Ab dem 1. Januar 1803 bildeten die beiden Klöster Schongau und Urfahrn nur noch ein Kloster. Dem kurfürstlichen Bezirksrichter wird die Oberaufsicht über das Kloster übertragen. Zu den 13 Vätern und 3 Laienbrüdern gesellen sich weitere 11 Väter und 2 Brüder. Der notwendige Hausrat wurde vom Kloster Schongau beschafft. Als Lebenshaltungskosten wurden 16 fl. 40kr. pro Monat für jeden einzelnen Klosterinsassen festgelegt. Da das Vermögen der beiden Klöster Schongau und Urfahrn nicht ausreichte, mussten die Väter einen Teil ihres Lebensunterhalts durch das Lesen der Messen bestreiten. Gefordert wurde eine möglichst genaue Buchführung und Abrechnung der Mess-Stipendien. Keinem Priester des Klosters war es erlaubt, außerhalb der Klosterkirche zu predigen oder die Beichte abzunehmen, es sei denn, ein Kranker wünschte ausdrücklich einen Priester des Ordens. Alle Sammlungen waren verboten, freiwillige Geschenke, die an das Tor gebracht wurden, durften angenommen werden, die Karmeliten durften nur mit offizieller Erlaubnis reisen.
  • 20. März 1803 Ein Dekret wurde erlassen, dass die Karmeliten nicht mehr in der Klosterkrypta, sondern auf dem Friedhof von Niederaudorf bestattet werden sollten. Die Bibliothek wurde versiegelt und war für die Karmeliten nicht mehr zugänglich. Die Siegel wurden am 29. Juli 1811 entfernt, aber eine Woche später wieder angebracht.
  • 1804 In der Klosterkirche durften keine Predigten mehr gehalten werden, Krankenbesuche waren verboten, und die Prozessionen zu Fronleichnam und das Skapulierfest wurden gestrichen. Der Bezirksarzt erhielt das so genannte „neue Gebäude“ des Klosters als Wohnsitz.
  • 26. Juni 1805 Nach einem Regierungsdekret sollte die Schlosskapelle, die den Karmelitern gehörte, als überflüssig abgerissen werden. Der Besitzer der Burg verhinderte den Abriss.
  • 1814 Das Kloster musste ein Lazarett mit 17 Betten errichten.
  • 1820 Von den ursprünglich 29 Karmeliten aus dem Jahr 1802 waren zu Beginn der 1920er Jahre noch fünf am Leben.
  • 1827 Die Pfarrgemeinde Niederaudorf bittet um Karmeliten aus Würzburg und wird dabei vom Ordinariat unterstützt. Das Klostervermögen wird nicht zurückgegeben. Das Würzburger Kloster ist nicht in der Lage, Karmeliten nach Urfahrn zu entsenden, zumal auch das Kloster in Regensburg dringend einer Wiederbelebung bedarf. Würzburg befand sich auf fürstbischöflichem Gebiet und wurde daher im Zuge der Säkularisation nicht aufgehoben. Die Säkularisierung bedeutete einen eklatanten Mangel an frischem Blut für die Klöster im Allgemeinen.
  • 25. Dezember 1832 Die Gemeinden Kiefersfelden, Oberaudorf, Niederaudorf und Flintsbach reichen bei König Ludwig I. ein Gesuch ein, das Karmeliterkloster mit Franziskanern aus München zu besetzen, da keine Karmeliten zur Verfügung stünden. Sie waren bereit, die für den Fortbestand des Klosters notwendige finanzielle Unterstützung zu leisten. Das erzbischöfliche Ordinariat, das aus pastoralen Gründen sehr daran interessiert war, Ordensleute nach Urfahrn zu bringen, unterstützte diesen Plan.
  • Februar 1834 Der letzte Priester stirbt, und es leben nur noch zwei Laienbrüder im Kloster.
  • Am 26. Januar 1835 wird die Erlaubnis erteilt, ein Franziskaner-Hospiz in Urfahrn einzurichten. Auf Antrag des Königs von Bayern soll das Kloster künftig den Namen „Reisach“ tragen.
    Die Franziskaner konnten in Reisach nicht wirklich Fuß fassen. Die umliegenden Dörfer schickten eine Delegation zu König Ludwig und baten um Erlaubnis, dass die Karmeliter wieder in das leerstehende Kloster einziehen durften. Sie sollten von den Ortschaften die gleiche Unterstützung erhalten, wie sie den Franziskanern versprochen worden war.
  • 8. November 1835 Der Würzburger Prior stimmt der Übernahme Reisachs zu.
  • 30. November 1835 König Ludwig I. wandelt das Franziskaner-Hospiz in ein Karmeliter-Hospiz um, unter der Bedingung, dass die 9 Gemeinden für die Karmeliten das Gleiche tun, was sie den Franziskanern versprochen hatten.
  • 27. Juni 1836 Bruder Matthias, der letzte Laienbruder der Karmeliten, stirbt in Reisach.
  • 20. August Zwei Patres und ein Laienbruder kommen aus Würzburg, um das Karmeliterkloster in Reisach wiederzubeleben.
  • 10. Mai 1837 Formelle und gerichtliche Übertragung des Klosters Reisach. Kirche und Kloster stehen den Karmelitern zur freien Verfügung und Nutzung zur Verfügung, bleiben aber Staatseigentum. Die gesamten Baukosten für die Kirchen- und Klostergebäude werden von den Karmeliten getragen. Da es kein festes Einkommen gab, konnte diese Last nur durch eine weitreichende Sammelerlaubnis und durch Spenden getragen werden. Die geistliche Zwangsjacke wurde aber auch durch das so genannte Regulativ zerschlagen, das sich mit den dem Kloster übertragenen kirchlichen und pastoralen Aufgaben befasste und am 14. Juli 1837 von den Pfarrern von Oberaudorf und Flintsbach vorgelegt wurde.
  • 1839 Durch das Regulativ war das Leben für die Karmeliten so unerträglich geworden, dass das Kloster vier Wochen lang verwaiste.
  • 18. Mai 1839 Ein Priester und ein Laienbruder kehren zurück.
  • 5. Januar 1845 Die Beerdigungen dürfen wieder in den Grabstätten innerhalb der Klöster und Institute stattfinden. Nun können die Karmeliten ihre Toten wieder in der Krypta des Klosters bestatten.
  • 15. bis 18. Oktober 1847 Während der Feier des 100. Jahrestages der Weihe der Klosterkirche standen 18 bis 33 Beichtväter zur Verfügung, und es wurden mehr als 9000 Kommunionen erteilt, obwohl am letzten Tag viele noch nach Hause gehen mussten, ohne die heiligen Sakramente empfangen zu haben.
  • 1851 Zum Gedenken an den 600. Jahrestag der Skapuliervision des heiligen Simon Stock wird eine achttägige Feier abgehalten.
  • 1851 Das ehemalige Hospitium wird zum Priorat erhoben und Reisach zum Noviziatshaus der bayerischen Klöster bestimmt.
  • 1863 Der 300. Jahrestag der Ordensreform wird mit einem Triduum gefeiert.
  • 22. bis 24. November 1881 Der 300. Jahrestag des Todes des heiligen Johannes vom Kreuz wird feierlich begangen.
  • 20. bis 22. Oktober 1882 Der 300. Jahrestag des Todes des Reformators des Ordens der hl.
  • 1886 Die dritte und größte Glocke wird gegossen und am 13. Juli zum ersten Mal geläutet.
  • 13. bis 15. Oktober 1897 Mehr als 50 Geistliche nehmen an der 150-Jahr-Feier der Weihe der Klosterkirche teil. Erzbischof Antonius von Thoma bezeichnet den 15. Oktober als den schönsten Tag seines Lebens.
  • 1753 bis 1833 gab es im Kloster auch eine Apotheke, die zunächst von diplomierten Klosterbruderapothekern betrieben wurde. Die Apotheke wurde dann an weltliche Pächter weitergegeben. Ständige Schwierigkeiten mit den Pächtern führten dazu, dass die Apotheke verkauft wurde. Die ehemaligen Apothekenräume wurden nun für andere Zwecke genutzt.
  • 18. September 1918 Die große Glocke wird enteignet.
  • 1941 Die Nationalsozialisten drohen mit der Schließung des Klosters. Seit 1940 kursierten Gerüchte darüber, und am Ostersonntag, dem 7. April, sollte das Kloster für immer geschlossen werden. Die Gemeinde Niederaudorf stellte beim bayerischen Kultusminister einen Antrag auf Verbleib des Klosters. Am 6. April, dem Karsamstag, wurde in einem Gottesdienst die freudige Nachricht vom Erhalt des Klosters verkündet.
  • 1949 Die Glocken werden neu beschafft und feierlich eingeweiht.
  • 1967 Das Noviziat wird abgeschafft. Das Kloster verliert den Rang eines Priorats. Im gleichen Jahr wird den Karmeliten die Leitung der neu gebildeten Kurie von Niederaudorf-Reisach übertragen. Die Küche und das Refektorium werden in das Kloster verlegt und eine Ölheizung installiert. In der Kirche wird ein Volksaltar errichtet und eine Beschallungsanlage installiert.
  • 1974 Umfangreiche Reparaturarbeiten, insbesondere am Dachstuhl der Kirche, werden durchgeführt.
  • 1975 Reparaturen werden an den Außenwänden, dem Turm und der Kirche durchgeführt, und alle Altäre, Schnitzereien und Gemälde werden restauriert. Die Arbeiten dauern bis Ende 1980.